Zu spät

 

Ruhelos, unfrei, gedanklich verwirrt,

was mir da alles im Kopf herum schwirrt?

Alleine, nicht einsam, ich wollte es so

jetzt bin ich darüber nicht mehr froh.

Ich wollte die Freiheit, Du gabst sie mir

und jetzt wünschte ich Du wärst hier.

 

Schweren Herzens ließest Du mich geh`n

und fragtest „Werden wir uns je wieder seh´n?“

Mein Schulterzucken, leichtfertig, unbedacht

hat Dich wahrscheinlich noch trauriger gemacht.

Mir war es egal, ich wollte fort, wollte raus,

den Rest schlechten Gewissens blendete ich aus.

 

Ich ging meiner Wege, ließ Dich zurück,

euphorisch suchend nach neuem Glück.

Mein Glück, dachte ich, ist die Welt zu entdecken.

Ich bereiste die entlegensten Ecken,

paradiesische Inseln mit Palmenstrand

erotische Stunden im heißen Sand.

 

Nie hielt es mich lange an einem Ort,

irgendwas fehlte, wieder zog es mich fort.

Doch nirgendwo fand ich was ich vermisst´

ich wusste noch nicht, dass DU es bist.

Irgendwann, irgendwo da wurde mir klar,

dass ich bei Dir viel zufriedener war,

dass ich ohne Dich nirgendwo glücklich werde

auch nicht an den herrlichsten Plätzen der Erde.

 

Auf einmal fand ich mich lächerlich,

ich wollte zu Dir, ich wollte Dich.

Da konnte es plötzlich nicht schnell genug gehen,

zu Dir wollt ich eilen, Dich wieder sehen.

In Deinen Armen wollt ich glücklich sein,

mein Begehren galt nun Dir allein.

 

Die Reise zu Dir dauerte mir viel zu lang.

Ich komme, wir fangen ganz neu wieder an.

Endlich am Ziel, ich konnt´s kaum erwarten.....

Da sah ich Euch ! Glücklich lachend, im Garten.

Ein kleines Kind zwischen Euch in der Wiese,

nie sah ich eine Idylle wie diese.

Ihr küsstet Euch lachend, ich war fassungslos.

In meinem Hals ein dicker Kloß.

 

Zu spät, zu spät, hämmerte mein Herz,

ich erstickte fast an diesem Schmerz.

Zu spät , zu spät rauscht´s in meinen Ohren.

Ich habe Dich für immer verloren.

©Johanna Götz, die Waldvee